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Freitag, 8. April 2005

gekommen um zu bleiben...

in meinem ohr. zwei tage hab ich die cd nur im discman konsumiert, natürlich vor allem, um judith zu verstehen. jetzt hör ich sie auch wieder so, das dürfte das sichere anzeichen sein, dass ich süchtig bin.

um ehrlich zu sein, gibt es schlicht zu wenige lieder, die mir "weniger gut" gefallen (aber trotzdem toll sind), die meisten sind einfach superklase! das intro-lied "wenn es passiert" frisst sich einem in den kopf, von "echolot" sprach ich schon, "von hier an blind" hat gestern zu meinen schlimmsten ohrwurm-zeiten mein lokalsender radio tonkuhle ausgerechnet dann gebracht, als ich es fast geschafft hatte davon loszukommen.
"zuhälter", der schon gestern von der taz zitiert wurde als "beschreibung des selbstverständnisses des neuen deutschen mittelschichtspop" kann man nicht mehr loswerden. "ein elefant für dich" ist wunderbar schön naiv, man veriert sich darin. "geht auseinander" halte ich (obwohl der song zwar sehr markant ist, aber nicht für ohrwürmer sorgt) für eine zutreffende beschreibung des ehelichen zusammenlebens in vielen fällen. es wird zwar auf die physische gewalt reduziert, ich denke mal, es zeigt aber vielmehr, dass bei diesem thema oftmals sehr viel falsch läuft.

"gekommen um zu bleiben" ist die replik auf die negative vorschusslorbeeren für dieses album, das mit seltsam auf den papier aussehenden aber dafür umso besser klingenden englisch-deutschen-mischmasch-phrasen brilliert. "nur ein wort" gefällt mir auch wirklich, ich mag diese text- und musikalische kreativität, die man gerade in diesem lied sehr gut hören kann. (auf die metaphorische idee, ein wörterbuch zu nehmen und es von anfang bis ende jemanden vorzuschreien, muss man erst mal kommen.)

Mittwoch, 6. April 2005

...

kein track hat einen namen auf "()" von sigur rós - man könnte mutmaßen, dass dies geschieht, um die musik in den vordergrund zu stellen, denn die texte sind weitestgehend unverständlich, was auch daran liegen könnte, dass der sänger nur in seiner fantasiesprache "hopelandic" singt. die stimme ist mehr ein instrument, wie die anderen.
es ist sphärisch, melancholisch, komplex und sehr angenehm. wirkliche höhen und tiefen bilden sich wohl (nach mehreren renzionen) erst nach mehrmaligem hören. da in ich grad dabei.

fazit: bisher eine gute cd, ich bin gespannt, was sich noch so alles entpuppt. nur freaks zu empfehlen, wenn man die cd ergründen will. ansonsten jedem, der ruhige, melancholische musik in perfektion erleben möchte.

jetzt bin ich blind

geblendet, von diesem tollen neuen helden-album, um es mal so pathetisch in einem schlechten wortspiel auszudrücken. nachdem es mit einem tag verspätung am dienstag auch noch ramponiert (amazon oder der post sei es gedankt) endlich in meinem briefkasten war, kann ich refelktiert - und ohne jede übertreibung - behaupten: das ist es! das ist das deutsche album 2005, das beste, kreativste, angenehmste.

obwohl man sagen muss, das judith natürlich nicht verständlicher geworden ist, nach der discman-kur wird alles klarer und die texte, ebenso wie die musik ergeben ein gesamtwerk, dessen brillianz sehr oft in der aufsummierung etlicher kleinigkeiten liegt, die diese musik so unglaublich hörenswert machen, so zum beispiel der text von "zieh dir was an", in dem judith quasi großmütterlich in arroganz auf die popschlampen unserer medienwelt herabblickt:

irgendwer glaubt immer wieder dran, das wäre erotisch
aber dein sex ist total bieder, mann, total idiotisch
[...]
zieh dir was an - mädchen
wer etwas kann - mädchen
zieht sich dann und wann - mädchen
ein bisschen was an


die anzahl dieser wunderbaren stellen könnte ich noch ein bißchen fortsetzen, aber ich verweise vielleicht noch auf das musikalisch und textlich einfach wunderschöne "echolot", den längsten songtitel seit langem "ich werde mein leben lang üben, dich so zu lieben, wie ich dich lieben will, wenn du gehst" und den effekt, der einen überrascht, aber doch sehr gelungen ist, ich nenne es "ähnliche textfassade", man kommt sich im gleichen lied vor (bei "kann ich das behalten" und "bist du müde"), obwohl text und sinn ein anderer sind.
fazit: dieses album ist mehr als gelungen. es hält das niveau der "reklamation" auf jeden fall. allen anfeindungen zum trotz: es ist ein gutes album, ein gutes helden-album.

Samstag, 2. April 2005

warum paula?


paula - berliner elektropop, nahe an 2raumwohnung und klee. also: "waum (noch) paula?" mag man fragen...

die antwort gibt sich spätestens beim zweiten hören der 2002er scheibe "warum berlin", das ich grad absolviere. paula sind nicht so ruhig wie klees erste platte, nicht rockiger als die zweite und nicht ganz so experimentell wie 2raumwohnung. so viel zum negativismus.
paula sind elektronischer als klee und ohrwurmlastiger als 2raumwohnung - das war der positivismus.

ob man wirklich auch noch paula braucht, kann ich (noch) nicht sagen, fest steht: diese musik macht glücklich und zufrieden und hat brisante stellen, zum beispiel der refrain von "ich weiss zuviel", den man nicht mehr aus dem kopf bekommt. und das es sich so anhört, als würde elke bei "wenn ich mich erinnerte" einen französischen akzent simuliert, um dann im nächsten lied "je te vois bien" gleich französisch zu singen...


das experiment, diese cd zu kaufen, hat sich auf jeden fall gelohnt.

Montag, 28. März 2005

zurück von den adlern und engeln

ich hatte ja schon mal hier zu diesem buch berichtet, jetzt habe ich es endlich beendet. hier noch mal der inhalt von der verlagsseite www.schöffling.de:

Jessie ist tot. Sie hat sich erschossen, als sie mit Max telephonierte.
Zu Schulzeiten der geborene Versager, picklig und übergewichtig, hat Max aus sich selbst das Projekt seines Lebens gemacht: einen Karrierejuristen. Innerhalb von zehn Jahren hat er sich hochgearbeitet, aus eigener Kraft, wie er glaubte. Zu Rufus nach Wien, auf den Olymp des Völkerrechts, von wo aus die Staatengemeinschaft aussieht wie ein paar Kinder, die sich gegenseitig Sand in die Augen werfen.
Aber dann ist Jessie wieder aufgetaucht und mit ihr das einzige echte Gefühl in Max' Leben: Die bodenlose Liebe zu der kindlich-verrückten Tochter eines Drogenhändlers. Als Jessie stirbt, schmeißt Max seinen Job. Er sitzt in Leipzig und beschließt, den Rest seiner Lebenszeit nach der Menge an Kokain zu bemessen, die er sich noch kaufen kann. Max ist am Ende.
Und das ist der Anfang von »Adler und Engel«. Max ruft bei Clara an, einer ebenso jungen wie abgebrühten Radiomoderatorin, sie zwingt ihn zu einer Reise zurück nach Wien, zurück in seine Vergangenheit. Allmählich wird klar: Seine und Jessies Geschichte war Teil des Dramas auf dem Balkan. Ihre seltsame Liebe ist ein Produkt jenes zynischen Miteinanders von Bürgerkriegshelden, Völkermördern, Drogenhändlern und UNO-Politikern, die Schreckliches zulassen, um noch Schrecklicheres zu verhindern.

es ist ein nettes buch, aber es hätte mir sicherlich besser gefallen, wenn ich krimis wirklich mögen würde, und ich das buch nicht nur gelesen hätte, weil mir "spieltrieb" so gut gefallen hat. vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mir zu wenig zeit zum lesen genommen habe. die sprache ist auf jede fall umwerfend, die von juli zeh (siehe rechts) generierte welt ist brutal real. das buch ist nichts für reine romantiker.

zu den sternen

"star ocean - till the end of time" - ein wunderbares rpg, komplex (man kann es aber überblicken), wunderbare storyline (mit sehr vielen überraschungen!) und wunderbaren charakteren. kurz die geschichte:

fayt und sophia (freunde seit kindertagen) machen auf hydra iv urlaub, als der planet überraschend von den vendeeni angegriffen wird. fayt wird von seiner familie getrennt und muss sich vorerst allein durchschlagen. bereits auf dem ersten planeten trifft er auf cliff, mitglied einer rebellengruppe, der auf der suche nach ihm ist. warum jemand ihn sucht, ist nur das erste rätsel um seine existenz...

nebenbei gibt es wunderschöne landschaften und sequenzen zu entdecken. auch interessante charaktere, die auf den ersten blick rpg-klischees überzuerfüllen scheinen, aber beim näheren spielen wesentlich mehr zu bieten haben, zum beispiel die oben zu sehende (und zu meinem lieblingscharakter auserwählte) nel zelpher, einer kriegerin mit zwei dolchen.

Donnerstag, 24. März 2005

getestet und gelesen: galore 07

titel_07
seit die taz letztens darüber berichtet hat, weiß ich, dass deutschland eine zeitschrift hat, die sich vor allem durch interviews auszeichnet. jetzt habe ich sie getestet, eigentlich nur wegen dem cover, auf dem mich judith (holofernes) anschaut, die wohl sympathischste frontfrau deutschlands.

ich wurde überrascht: nicht nur sie ist mit einem langen, ausführlichen und interessanten interview vertreten, auch über moby und den modern "h.c." (für hans-christian) genannte ströbele waren interessant. aber nicht nur die interviews waren gut und informativ, auch die fotos haben gestimmt, das layout ist schlicht und übersichtlich.

man sollte meinen, nur interviews könnten langweilig werden. stimmt bisher auf gar keinen fall - diese persönliche art, sich meistens doch sehr interessanten menschen auseinanderzusetzen, ist faszinierend. die paar nebenkategorien sind ebschränkt auf leserbriefe, eine begrüßung, einige mediale empfehlungen, den abschluss und einmal ein einseitiger, ergänzender artikel. das war's.

ich wünsche mir, dass dieses wunderbare magazin weitermachen kann, es zeigt sich endlich mal wieder ein stückchen mut...

Sonntag, 20. März 2005

dogme #2: "die idioten"

da haben wir gestern doch einen echt beeindruckenden film gesehen, der zweite dogma-film, "die idioten" von lars von trier. ein komischer, lustiger, kritischer film, die mischung hat gestimmt.
es geht um eine enklave von "idioten", die geistig behindert spielt, unter der vorgabe, den eigenen "kleinen idioten finden" zu wollen. das experiment ist oft einfach sehr lustig, wenn man sieht, wie die scheinbar so normale gesellschaft auf diese idioten regiert, aber auch dann, wenn die wg sich untereinander "gaga" aufführt. zerbrechen tut das experiement, als der initator den beweiß fordert, dass die teilnehmer auch in der welt außerhalb der enklave "gaga" sein können.
der film beeindruckt zum einen durch die originelle geschichte, aber auch durch die recht konsequente umsetzung der dogma-regeln:

*Es darf ausschließlich mit Handkamera gedreht werden
*Kein zusätzliches künstliches Licht
*Gedreht wird nur auf Originalschauplätzen (keine herbeigeschafften Requisiten)
*Keine Genrefilme
*Es wird nur in Farbe gedreht
*Musik muss im Film vorkommen (zum Beispiel als Spiel einer Band) und darf nicht nachträglich eingespielt werden
*Der Regisseur darf weder im Vor- noch im Abspann erwähnt werden
*Keine Waffengewalt oder Mord im Film
quelle: wikipedia


krass ist auch, wie weit der regisseur und die schauspieler gehen, nicht nur, dass die darsteller recht oft zur entkleidung neigen - selbst die ausgeführte aufforderung eines "idioten" zum "gruppenbumsen" wird filmisch (bis ins detail) dokumentiert...

Freitag, 18. März 2005

queens of the stone age

qotsadie königinnen des rock (ist ja auch ein stein) sind männer! genaugenommen fünf männer, wieder um bandleader josh homme (siehe eodm).

ein geniales schlagzeug (der ehmalige schlagzeuger von nirvana, dessen name mir mal wieder nicht einfällt, langsam macht sich der brotkonsum bemerkbar), wieder einklängige gitarren riffs, eigendlich könnte man den beitrag über eodm hier einfügen.
qotsa sind nur mehr, berühmter (mark lanegan, der mit der rauchigen stimme und dem scotschglas in der hand), härterer sound, was auch an der stimme liegt (eodm) und irgendwie mehr klasse.

nach den bereits vier veröffentlichten alben, kommt ende märz das sechste meisterwerk der queens "lullabies to paralize" raus (ich habs bestellt).
q
wer also zu echten rock-ikonen abgehen will, sollte sich mindestens eine cd dieser combo besorgen, die sich ja leider auflösen (drogenkonsum und streit). klar, echte rocker sterben entweder an drogen, oder lösen sich in tiefster abneigung zueinander auf, die queens versuchen beides, sind ja auch das nonplusultra ihrer klasse!

Donnerstag, 17. März 2005

schrift gebärt schrift

lbm3
da werd ich heute glatt in taz und freitag daran erinnert, dass mal wieder buchmesse ist, in leipzig, die zweitgrößte, die nicht nur in ihrer eigenwerbung sich als leserforum versteht.

so weit - so gut. aber warum ist das geschriebene wort so wichtig?

"papier ist geduldig" - das stimmt. es kann warten, aber genau darin liegt doch die macht des geschriebenen wortes - speziell des buches. so stellt zum beispiel der historiker götz aly auf der buchmesse seine erklärung für den erfolg des faschismus da. privat kann ich seine thesen diskutieren (wenn ich denn einen gegenüber habe!), aber mein blick für andere dinge ist logischerweise eingeschränkt. die umfassende diskussion findet also ohne meine teilnahme in zahlreichen zeitungen statt, dem SPIEGEL (der sich im rahmen seines ideales als "hitlerspiegel" mal wieder in szene setzt), der taz und nicht zuletzt in meiner bevorzugten wochenzeitung, dem freitag.

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