leserbrief zum populismus
als reaktion auf diesen artikel in der taz vom 5. juli 2005 habe ich mal diesen leserbrief verfasst:
der artikel von harald bergsdorf begeht mehrere fehler. zum einen die eigentlich für bürgerliche presse übliche gleich- bzw. nebeneinandersetzung rechts- und vermeindlichem linksextremismus, welche aus dieser gewöhnt bin, in der taz aber selten festgestellt habe.
vom sicherlich falschen "fremdarbeiter"-zitat und einer nicht zu befürwortenden ansicht zur folter schließt der autor auf eine generelle nähe, die schlichtweg nicht vorhanden ist - dass der ehemalige npd-wähler sein kreuzchen bei der linkspartei macht ist sicherlich besser als wenn er bei seiner alten gewohnheit bleibt - was aber mit ausnahme von oskar lafontaine nicht bedeutet, dass die linkspartei rechte programmatik bewußt streut.
bergsdorf spricht von 50% staatsquote und einer vorhandenen umverteilung, aber nicht von dem rückbau dieser beiden faktoren, auf die der grund für die entstehung der linkspartei sind. er spricht von verarmungsängsten, die angeblich geschürt werden, ohne zu erwähnen, dass die schere zwischen arm und reich real aufgeht und dass viele leute mit hartz iv wirklich probleme haben.
am negativsten stößt allerdings seine mindestlohnkritik auf: die waren sollen billig bleiben, egal zu welchem lohn die arbeitnehmer schuften - das klingt heraus. arbeit hat halt eben nicht unbergenzte vorfahrt - sie muss auch noch zum leben reichen. für seine behauptung, die linke wolle deutschland abschotten, gibt er keinen beleg, weil es ihn dank attac und anderen gruppen auch nicht gibt.
sein angriff auf die pazifistische gesinnung der pds (nicht zu vergleichen mit nationalistischen gründen, sich nicht an den angesprochenen kriegen zu beteiligen) lässt außer acht, dass sich deutsche soldaten bei dem angesprochenen nato-einsatz in jugoslawien um einen angriffskrieg handelte.
man könnte sagen, dass bergsdorfs populismus-kritik populistische züge trägt: zu einfach macht er sich die vermischung vom populitischen agieren und berechtigten inhalten, so dass jede inhaltliche auseinandersetzung mit totschlagargument "populistisch" abgebrochen werden kann.
der artikel von harald bergsdorf begeht mehrere fehler. zum einen die eigentlich für bürgerliche presse übliche gleich- bzw. nebeneinandersetzung rechts- und vermeindlichem linksextremismus, welche aus dieser gewöhnt bin, in der taz aber selten festgestellt habe.
vom sicherlich falschen "fremdarbeiter"-zitat und einer nicht zu befürwortenden ansicht zur folter schließt der autor auf eine generelle nähe, die schlichtweg nicht vorhanden ist - dass der ehemalige npd-wähler sein kreuzchen bei der linkspartei macht ist sicherlich besser als wenn er bei seiner alten gewohnheit bleibt - was aber mit ausnahme von oskar lafontaine nicht bedeutet, dass die linkspartei rechte programmatik bewußt streut.
bergsdorf spricht von 50% staatsquote und einer vorhandenen umverteilung, aber nicht von dem rückbau dieser beiden faktoren, auf die der grund für die entstehung der linkspartei sind. er spricht von verarmungsängsten, die angeblich geschürt werden, ohne zu erwähnen, dass die schere zwischen arm und reich real aufgeht und dass viele leute mit hartz iv wirklich probleme haben.
am negativsten stößt allerdings seine mindestlohnkritik auf: die waren sollen billig bleiben, egal zu welchem lohn die arbeitnehmer schuften - das klingt heraus. arbeit hat halt eben nicht unbergenzte vorfahrt - sie muss auch noch zum leben reichen. für seine behauptung, die linke wolle deutschland abschotten, gibt er keinen beleg, weil es ihn dank attac und anderen gruppen auch nicht gibt.
sein angriff auf die pazifistische gesinnung der pds (nicht zu vergleichen mit nationalistischen gründen, sich nicht an den angesprochenen kriegen zu beteiligen) lässt außer acht, dass sich deutsche soldaten bei dem angesprochenen nato-einsatz in jugoslawien um einen angriffskrieg handelte.
man könnte sagen, dass bergsdorfs populismus-kritik populistische züge trägt: zu einfach macht er sich die vermischung vom populitischen agieren und berechtigten inhalten, so dass jede inhaltliche auseinandersetzung mit totschlagargument "populistisch" abgebrochen werden kann.
wose - 6. Jul, 14:38
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was kann frau merkel ändern? nicht viel, aber so ist das in einem parlamentarischen system, dass volksparteien begünstigt. stabilität statt demokratie. dagegen wird auch eine erste bundeskanzlerin namens merkel nichts ändern. sie wird ebenso wenig subventionen abbauen können, wie es rot/grün konnte. sie wird ebenso wenig steuern vereinfachen können, merz wurde doch genau aus dem grund hinausgedrängt.
danke frankreich! ihr habt eine eu-verfassung abgelehnt, die das mehr als verdient hatte! 55% von euch sprachen sich gegen das eu-projekt aus, dass euer präsident, eure regierung, eure opposition in teilen und größtenteils die medien um fast jeden preis durchbringen wollten.
eine mehr als gute frage. soll man oder soll man nicht? diese frage stellt sich zumindest für die anerkannte minderheit rot-grüner wähler. ihre parlamentarische vertretung hat es da aber noch viel schwerer.








