Samstag, 23. April 2005

leibnitz landkeks - ein detailierter bericht

leibniz-landkeks
da bekomm ich doch so ein paket von deisen landkeksen, es waren sechs stück. ich sollte sie probieren, aber es sollte sofort sein, damit die person ergährt, was ich von diesen keksen halte... da dies nicht möglich war, habe ich mich entschlossen, einen bericht anzufertigen, der das feeling vollkommen erfasst.

also, wenn man die packung öffnet, fallen allerlei krümel raus und die ähnlichkeit zum herkömmlichen vollkorn-butterkeks fällt einem ins auge, lediglich die verpackungsform ist anders: habe ich sonst eine ganze stange in der hand, war das hier nur ein bruchteil der sonstigen menge, wenn es auch nur ein teil der packungsgröße war, so fällt ins auge, dass es zu wesentlich mehr verpackungsabfall kommt.
nun zum geschmak: auch der ist den vollkorn-butterkeksen ähnlich, "kerniger" könnte man es mit der werbung mit einigem euphemismus nennen. da ich nicht weiß, wie diese kekse preislich liegen, kann ich nicht beurteilen, ob dieser kleine unterschied einen höheren preis rechtfertigt, ich bitte um entschuldigung.

fazit: essbar

wider der ökonomisierung der hochschulen

"aktuell sind sie studiengebühren für das erststudium, wogegen sich die studentinnen engagieren. der mit dem urteil zuungunsten der bundesbildungsministerin bulmahn ausgebrochene konflikt ist, so wichtig die kämpfe gegen 1000 oder mehr euro im jahr auch sind, aber nur ein teil einer umwertung, nur ein symptom einer krankheit.

was man im zuge der globalisierung als neoliberalismus bezeichnet, ist mehr als die festigung der macht der konzerne. wir erleben, wie der kapitalismus alle menschlichen institutionen beeinflusst, verändert und umwertet. alles hat sich zu ökonomisieren, wirtschaftlich zu sein. die kleinste davon betroffene institution ist das leben und die dazugehörenden planung selbst, dazu gehört bei vielen menschen das studium.

i. gebühren und anderes geld

dieses findet an einer hochschule statt, die jetzt auch als mehrheitlich staatliches gebilde „wettbewerbstauglich“ gemacht werden soll. hierbei wird keineswegs nur nach „sachzwängen“ vorgegangen, sondern nach einem nach h. schmidt ausgemusterten begriff, „ideologie“. die ökonomisierung des einzelnen menschenlebens wird hier in sofern vollzogen, dass offen gesagt wird, wie der student seine zu zahlenden gebühr zu sehen hat, nicht als strafe oder als notwendigkeit, sondern als „investition“. wie man bisher in aktien, fonds oder immobilien investiert hat, so tut man dies nun auch bei seinem leben, besser gesagt, mit der „karriere“.
deswegen ist es auch weniger wichtig, ob die gebühren nur erhoben werden, wenn das „konto“ (an semestern) überzogen ist, ob man nur für das zweitstudium bzw. als sogenannter „langzeitstudent“ zahlt, in welcher höhe sie anfallen und welche möglichkeiten der staat stellt, soziale abfederungen zu gewährleisten. denn die ökonomi-sierung des studiums scheint unabwendbar, alles sind nur kleine oder größere schritte hin zu einer hochschule und zu einem studium, dass sich allein an wirtschaftlichem nutzen ausrichtet.

ii. elitäre uni und die arbeitswelt

aber es sind nicht nur die vielen verschiedenen (angedachten) gebührenvarianten, in denen sich das dogma der wirtschaftlichkeit zeigt. es sind auch die pläne zur umstrukturierung der hochschullandschaft, weg von der möglichst breit gefächerten universität, die sich möglichst nah am wohnort befindet, hin zu der universität mit einigen „spitzenfächern“ und der „eliteuniversität“. es ist auch die zur zeit angedachte einschränkung der rechte der studentenvertreterinnen, womit die selbstständigkeit der studentinnnen erheblich leidet. es ist auch der bologna-prozess, der nur scheinbar zur europäisierung der studiengänge dient. viel wichtiger scheint mir das ideal, dass sich diese bachelor-/masterstudiengänge orientieren.
mehr noch als umstrukturierung und gebühr instrumentalisiert bologna die bildung. (hochschul-)bildung verkommt zu einem werkzeug der „karriere“, wie es das individuum bezeichnen mag. bildung für das „leben“ statt für den wesentlich kleiner ge-fassten begriff der „arbeit“ (denn nichts anderes ist die „karriere“) – dieses ideal der humanistischen bildung wird ebenfalls zerstört, wie der selbstzweck der bildung.
damit kapituliert die eigentlich bürgerliche institution der humanistischen universität vor dem in die zeit passenden konzept der kaderschmiede für den kapitalismus. unterzeichner dieser kapitulation sind paradoxerweise in erster linie bürgerliche parteien. damit wird der unterschied zwischen dem alten (bürgerlichen) liberalismus und dem neoliberalismus deutlich: wollte man früher die wissenschaft von der herrschaft der fürsten befreien, so ordnet man sie heute bereitwillig unter die herrschaft des geldes bzw. des „kapitals“ unter.

iii. was tun?

doch was tut man, wenn man nicht gegen windmühlenflügel, gegen symptome kämpfen will, sondern der entwicklung als solche zu leibe rücken möchte? wenn man sich logischerweise nicht damit begnügen möchte, dass die gesellschaft und damit die hochschule zunehmend ökonomisiert wird, muss man die probleme an der wurzel packen: nur ein radikales umdenken in der gesellschaft und der daraus resultieren-den radikalen kehrtwende in dem praktischen handeln der politik.
die hochschule benötigt also nicht nur die Rücknahme der oben genannten maß-nahmen, es reicht nicht, den lernbetrieb dadurch wieder auf eigene füße zu stellen. das gebührenfreie studium braucht noch ein system, das ein leben und wohnen ohne Jobben ermöglichen. letzteres verlängert das studium ja meist.

auch müssen universitäten an ihre verantwortung für die gesellschaft erinnert wer-den. nicht nur eliten, nein, möglichst viele menschen sollen einen universitätszugang haben. die studentenvertretung muss entsprechend ihrer aufgaben auch um die notwendigen Rechte erweitert werden, um eine aktive Rolle bei der gestaltung bei der gestaltung der universität wahrzunehmen.
dem bologna-prozess steht eine emanzipierte wissenschaft gegenüber, deren freiheit auch über die der bürgerlichen universität hinausgeht. um zu einer wirklichen stätte der bildung zu werden, benötigt die universität die freiheit von noten und abschlüssen. erst, wenn allein das interesse des studenten der grund für sein lernen ist, kann er sich wirklich bilden."
dieser text erscheint in "links drum" 01/05 - die zeitung der pds hildesheim, abb. 2,3,4 entstammen www.abs-bund.de

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