Sonntag, 10. April 2005

"die klavierspielerin"

seit sie einen nobelpreis bekommen hat und ich mich deswegen mal ein wneig schlau gemacht habe, wollte ich etwas von elfriede jelinek lesen. weil sie sich gegen die fpö kämpft, wiel sie mal in der kpö war, auch wegen ihrer thematisierung von machtverhältnissen zwischen den geschlechtern, "sexuelle ausbeutung" könnte man vielleicht sagen.

nachdem ich in unserem stadttheather bereits eine sehr gute, interessante, aber auch verstörende inzenierung von einem ihrer "prinzessinendramen", "schneewittchen" gesehen habe, die mich trotz des kleinen, minimalistischen rahmens beeindruckt hat. anstatt sie zu lesen, habe ich jelinek gestern ein weiteres mal gesehen, die verfilmung von "die klavierspielerin", eine deutsch-französische gemeinschaftsproduktion, die ich unverhofft in meiner videothek fand.


in der geschichte geht es um eine klavierlehrerin "frau professor" erika kohut, die mit ihrer mutter zusammenlebt, die sich bemüht, eine sexuelle identität zu finden. als ihr schüler walter klemmer mehr als deutlich zeigt, dass er eine bezihung mit ihr anstrebt, kommen ihre psychischen probleme zum vorschein. hat sie vorher nur in porno-kabinen an taschentüchern gerochen, so wird sie sexuell zu dem objekt, als dass sie sich durch die verstört-dominante beziehung zu ihrer mutter schon immer gesehen hat, sie besteht auf die umsetzung eines briefes, in dem sie walter auffordert, gewalt gegen sie zum ausdruck zu bringen.
ihr liebhaber wendet sich aber von ihr ab, sie unternimmt einen letzten verständigungs- und wiederannäherungsversuch. nachdem dieser mangelhaft verlaufen ist, erlebt der zuschauer einen fast-schluss, in dem walter in erikas wohnung kommt, die mutter einsperrt, erika schlägt und vergewaltigt.
das paradoxe ist: sie hat letztlich auf genau das gewartet, sie hat es so zu wollen vorgegeben. die wirkliche abschlussszene hinterlässt einen aber konfus, erika und walter treffen sich bei einer aufführung von der musikschule wieder, die den ganzen film begleitet. sie grüßen sich nur freundlich. statt als ersatz für eine schülerin, die sie selbst aus eifersucht verletzt hat, zu spielen verletzt sich erika mit einem messer und verlässt das theater.

der film zeichnet ein bedeutsames psychogramm einer person, die ihre mangelnde selbstständigkeit, ihren objektstatus, versucht, durch autorität und stränge zu überdecken. er zeigt die abründe menschlichen denkens und handelns. oftmals ist die inszenierung sehr krass geraten, der film kann einen sehr nah rantragen, an diese abgründe.
für mich war der film auf jeden fall sehr sehenswert, ich glaube, ich werde dem lesen eines (anderen) buchs von jelinek eine höhere priorität geben.

wort|se|zie|rer

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